Arbeitskreis Isolierglas

Leitung: Dr. Peter Hof (TU Darmstadt), Dr. Frank Schneider (TU Darmstadt)

Der Arbeitskreis Isolierglas beschäftigt sich zunächst mit der freien Isolierglaskante. Einflüsse, die auf den Randverbund bei freien, das heißt nicht ausgesteiften Ganzglasstößen wirken, sollen ermittelt und ein Zusammenhang zwischen Durchbiegung und Lebensdauer bei verschiedenen Isolierglasaufbauten festgestellt werden. Gestalterische Ziele sind das Streben nach Planität (Flächenbündigkeit), filigrane Konstruktionen, ein größeres Flächenverhältnis von transparentem Isolierglas zu lichtabschirmendem Rahmen sowie großflächige Verglasungen mit Glas im Vordergrund.

Von der technischen Seite sind eine einfache Montage, der winterliche Wärmegewinn aufgrund lichtdurchlässiger Bauteile, die Minimierung von Schwachstellen, wie Silikon- und Dichtfugen sowie Eckverbindungen- und stöße bei großen Verglasungen und ein minimierter Reinigungsaufwand bei großflächigen Verglasungen anzustreben. Es muss geklärt werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Durchbiegung der freien Isolierglaskante und der Lebensdauer nachweisbar ist, ob erhöhte Durchbiegungen vertretbar und eine Neudefinition der qualitativen Eigenschaften des Randverbundes notwendig sind. Von Interesse ist, ob diese Erkenntnisse in statische Berechnungen umgesetzt werden können, so dass die Glasdickenbemessung beeinflusst werden kann.

Um diese Fragestellungen zu beantworten, müssen in Form einer Recherche Erkenntnisse und Erfahrungen der praktischen Umsetzung gesammelt, bestehende Verglasungen statisch nachgerechnet und Alterserscheinungen bewertet werden. Prüfkörperversuche sollen helfen, den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Lebensdauer von Isoliergläsern bewerten zu können. Zu diesen Faktoren zählen die Qualität der Randentschichtung sowie des Versiegelungsmaterials und der Dichtung, das Material des Abstandhalters, die Dimension des Randverbundes, die Verträglichkeit der verwendeten Materialien, das Randemaille sowie Klima-, Wind- und Holmlasten. Außerdem soll der Einfluss von vorgegebenen Verformungen auf die Dauerhaftigkeit der Mehrscheiben-Isolierverglasungen untersucht werden. Hierzu laufen Langzeitversuche.

In den begleitenden und nachfolgenden statischen Bemessungen werden insbesondere die maximale Glasspannung betrachtet sowie die maximalen Haftungsangaben der Dichtstoffhersteller unter Berücksichtigung der Prüfkörperversuche überprüft. Klimalasten spielen in den Berechnungen eine wichtige Rolle. Bauteilversuche unter Berücksichtigung realitätsnaher Bedingungen sollen die experimentelle Überprüfung der Berechnungen und der aus den Kleinteilversuchen gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen.

Nach den gewonnenen Erkenntnissen verbunden mit den neuen Fragestellungen hinsichtlich des immer weiter im Markt verbreiteten Dreifach-Isolierglases kommen neue Fragen hinsichtlich des Verhaltens und des möglichen Modellierung eines Randverbundes hinzu. Hierzu sind derzeit an verschiedenen Stellen öffentlich geförderte Forschungsprojekte in Bearbeitung.

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